Wehmut, dass die Tage jetzt schnell kürzer werden, dass man nicht mehr ohne weiteres abends auf der Terrasse sitzen kann. Dass es bald kalt und grau wird. Dass sich alles ändert.
Auch in unserem geistlichen Leben gibt es Jahreszeiten, nicht nur natürliche. Biblisch gesehen ist der Sommer die Zeit der Ernte und des Sammelns. Fülle, Erfolg, Segen, Gunst, alles funktioniert, es läuft gut. Aber nach jedem geistlichen Sommer kommt auch wieder ein Herbst. Noch ist es warm und schön, bunt sogar, aber abends kann es empfindlich kalt werden. Man ahnt schon den bevorstehenden Wechsel der Jahreszeit. Aber es war doch gerade so schön... Warum muss es denn immer so schwer sein, es könnte doch auch mal einfach so leicht und schön weitergehen. Wenn die Jahreszeit sich ändert, ändert sich auch die Strategie. Wir bereiten uns auf die kommende kalte Jahreszeit vor, jetzt wird mehr nach innen gebaut, in die Tiefe. Es ist nicht mehr die Zeit des Erntens und des Sammelns. Jetzt muss der Boden wieder neu gepflügt werden, jetzt geht es wieder neu ans Bearbeiten des Herzensbodens. Steine müssen vielleicht entfernt werden, Altes muss abgeschnitten werden, das, was vorher funktioniert hat, muss vielleicht losgelassen werden. Manche Pflanzen brauchen einen Frost, damit sie zum Blühen kommen oder damit sie genießbar werden. Das ist auch in unserem Herzensgarten so. Lass das Alte los, es kommt eine neue Jahreszeit. Geh mit dem mit, was der Herr tut. Es wird wieder alles zum Blühen kommen und dann schöner als vorher!